Mittwoch, 6. April 2016

Schnecke Lisbeth und Ammonitenschaft


Bewohnerin ausgezogen

Schnecke Lisbeth ist nicht mehr.
Schon lange, lange ist es her,
dass sie hier wohnte ganz allein.
Sie wollte nicht alleine sein.
Drum zog sie kurzerhand dann aus
aus ihrem kleinen schmucken Haus.
Wenn Schnecken aber nackt rumrennen
und nachts nicht wissen, wo sie pennen,
dann hauchen sie ihr Leben aus
und nichts ist mehr mit Saus und Braus.
Ihr Häuschen nun Ruine ist.
Ob irgendwer Lisbeth vermisst?
(Ursula)

Mußte heute mal zu Gunsten der Reimerei die Gartenschnirkelschnecke deutlich vergrößern und in ein völlig anderes Erdzeitalter versetzen. Ich hoffe sie verzeiht mir.

Der Gärtner im Kulturbeet kniet,
da stößt er auf 'nen Ammonit.
Die taten einst vor Jahrmillionen
genau in jener Gegend wohnen,
wo heut sein Gartenparadies
mit Wirsing, Schnittlauch und Radies.

Jedoch stand einstmals hier das Wasser.
Der Ammonit war deutlich nasser.
Doch ändern sich ja stets die Zeiten,
und wo einst große Wasserweiten,
da sieht man heut' auf jenem Flecken
hinter perfekt gepflegten Hecken
nicht etwa Ammoniten schwimmen
Kletterrosen sieht man erklimmen
die Pergola am Gartenhaus.
Die Ammoniten starben aus
schon in der Zeit der Oberkreide.
Der Mensch tat ihnen nichts zu Leide.

Denn da ward weder er erschaffen,
noch die bedeutend klüg'ren Affen.
Noch diskutiert die Wissenschaft,
wer einst die Ammonitenschaft
hat ausgelöscht und hingerafft.

(Michael)

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